Ein grosses, weisses Schild ist beim Milchautomaten zu sehen. Die Kritiker sind auf ihren Fahrrädern unterwegs und rollen langsam auf das Szenario zu.
„Was soll das„, denkt sich Kritiker 2. Wie immer fährt er vor. Wehe, Kritikerin 1 überholt ihn mit dem Fahrrad. Das wäre ja das Beste!
Nein, nein, auch heute schaut Kritiker 2, dass er immer die Nase vorn hat.
Kräftig tritt er also in die Pedale, bis ein grosser, blecherner Automat vor ihm steht. Dort lehnt er sein Fahrrad an einen hölzernen Zaun. Hinter diesem liegen zwei Kälber auf dem Boden.
Gemütlich lecken sie an Salzsteinen. Da kommt schon Kritikerin 1 mit ihrem schweren E-Bike angerollt. Hinten in ihrem Korb klappern die Milchflaschen, als sie über einen Graben fährt.
Dann kommt sie zum Stehen. Unterdessen geht Kritiker 2 zu ihrem Velokorb und nimmt sechs Milchflaschen hinaus.
Er stellt sie auf ein kleines Tischchen, das in einem Unterstand steht, der an ein Haus angrenzt. Unter dem Unterstand befinden sich zusätzlich zwei silbern schimmernde Automaten.
Einer davon dient dazu, frische Rohmilch aus der Region abzufüllen, der andere ist gefüllt mit Käse und Joghurt aus ebendieser Milch. Sofort schraubt er alle Deckel ab.
Kritikerin 1 nimmt das Milchportemonnaie hervor und zählt das benötigte Geld ab. Kritiker 2 hilft ihr dabei.
Dann schaut er sich gedankenverloren den Käseautomaten und sein Sortiment an. „Es gibt gar keinen Basitaler mehr“, bemerkt er. Kritikerin 1 antwortet: „Ja, das habe ich auch schon bemerkt. Kannst du mir mal helfen mit dem Milchautomaten? Diese Münze geht nicht rein.“
Kritiker 2 ist sofort bei ihr und rubbelt die Münze am Metall, am Holz und sogar am Boden. Doch vergeblich. Die Münze will nicht hinein.
„Du musst sie richtig reinwerfen“, meint Kritikerin 1. Kritiker 2 versucht es nochmals. Da – es geht!
Jubelnd drückt er den Start-Knopf. Mit einem Summen fliesst die Milch in den Behälter. Fünf Flaschen und vier Zwei-Franken-Münzen später verladen die Kritiker die Flaschen wieder in den Fahrradkorb, sorgfältig prüfend, ob die Deckel auch wirklich sitzen.
Sie sitzen alle bombenfest. Anschliessend schauen die Kritiker noch schnell im Stall vorbei. Alle Kühe warten gierig auf das Fressen, das vor ihnen liegt: Frisches Gras und Heu.
Kritikerin 1 schlägt vor: „Lass uns doch noch zum Hof oberhalb von diesem fahren, dort hat es auch immer gute Sachen.“-„Ja, klar, super gerne!“, findet Kritiker 2.
Sie fahren langsam nach vorne und biegen anschliessend nach rechts ab. Dann fahren sie circa 120m steil nach oben, bis sie links zu einem anderen Hof abbiegen.
Dieser hat direkt an das Haus angrenzend eine lange Wand mit kleinen Kästchen, die ein wenig an Briefkasten erinnern. Rechts davon steht ein Kühlschrank, der auch solche Kästchen beinhaltet. Daneben befindet sich ein kleiner Automat, an dem man bezahlen kann.
Die Kritiker halten an und Kritikerin 1 schaut sich sofort alle Lebensmittel an, die momentan angeboten werden. Kartoffeln, Äpfel, Konfitüre, Wurst und vieles mehr.
Die Kritiker entscheiden sich nach einer kleinen Absprache für 2.5kg Kartoffeln. Kritikerin 1 zahlt mit der Kreditkarte.
Diese muss man an eine Gerät halten. Eine komische Computerstimme sagt: „Bitte gewünschtes Produkt wählen!“ Kritiker 2 drückt in einem Zahlenblock die Nummer, die auf dem „Briefkasten“ angegeben ist.
Da sagt die Stimme in einem ganz anderen Tonfall: „Karte oder Mobiltelefon vorhalten.“ Nachdem das gemacht ist, springt das gewünschte Kästchen auf. Die Kritiker entnehmen die Kartoffeln.
„Danke“, sagt die Computerstimme. „Bitte!“, antworten die Kritiker einstimmig und fahren los, Richtung Heimat.