Nach einem ausgiebigen Spielenachmittag machen die Kritiker sich etwas zu essen. Es gibt Cottage Cheese, eine Spezialität der Kritiker. Es ist ein Gemisch aus gemixtem Cottage Cheese, Honig und pürierten Früchten. Kritiker 2 ladet sich davon in seine Schale. „Lecker, lecker“, findet er.
Doch da passiert es: Kritiker 2 schleudert ausversehen ein bisschen von diesem Gemisch an den weissen Vorhang. Er schreit auf. Kritikerin 1 bleibt ruhig und holt einen Lappen. „Mit ein bisschen Gallseife geht das dann schon weg“, sagt sie, während Kritiker 2 halb ohnmächtig unter dem Tisch liegt.
10 Minuten voller Ungewissheit später isst Kritiker 2 wieder und der Vorhang erstrahlt in neuem Glanze. Als Kritiker 2 fertig ist, stellt er die Schale in den Geschirrspüler. Er und Kritikerin 1 liegen auf die Sofas und ruhen sich ein wenig aus. Plötzlich kam jedoch noch Besuch und als die Kritiker diesen wieder hinausbegleitet, öffnet Kritiker 2 die Türe. Was er sieht, verschlägt ihm einen Moment die Sprache:
Vor der Tür, ganz unschuldig, steht eine herrenlose Papiertasche, aus der graue Strähnen ragen.
„Was ist das?“, fragt Kritikerin 1. „Ja, was ist das?“, fragt Kritiker 2 ebenfalls. Nach 1 Minute grosser Unsicherheit geht der Besuch kopfschüttelnd und die Kritiker stehen rätselnd da. „Eine Bombe?!“, meint Kritiker 2. Kritikerin 1 erwidert: „Nein, warum sollte dies eine Bombe sein?“ Ganz sicher ist sie sich anscheinend auch nicht, als sie mit einem langen Stock die Tasche öffnet.
Kritiker 2 sieht, dass die Strähnen als Deko um den Sack gewoben sind. Kritikerin 1 sagt: „Da sind mit Geschenkpapier umwickelte Dinge drin. Ich frage mich, wer diesen Sack hier hingestellt hat…“ „Wenn das eine Bombe ist, kann das irgendjemand gewesen sein…Lass uns den Sack über das Geländer werfen. Wenn eine Bombe drin ist, explodiert sie vielleicht. Wenn keine Bombe drin ist, passiert nicht und wir kehren den Inhalt zusammen.“, meint Kritiker 2 angespannt.
Kritikerin 1 fängt an zu lachen. „Was machen wir hier eigentlich?“, fragt sie. „Mein Gott, ist das schwierig zu sagen, was hier zu tun ist“, sagt auch Kritiker 2. Minuten voller Ungewissheit vergehen. Die Kritiker werden langsam nervös. „Was sollen wir bloss tun?“, fragt Kritiker 2.
Er nimmt zwei lange Holzstöcke und versucht aus der Ferne, während Kritikerin 1 ihn von hinten hält, mit diesen ein Paket, umwickelt mit Geschenkpapier, zu öffnen. Es misslingt zuerst, doch nach und nach stösst er auf eine weisse, glänzende Oberfläche. „O Gott!“, stösst er aus. „Ich habe Angst…“
Kritikerin 1 meint: „So, das hat jetzt mal eine Ende, wir bringen diese Tüte jetzt weg. Nach vorne, zum Abfallcontainer. Oder sollen wir sie doch hier lassen?“ Nach langem Hin und Her einigen sich die Kritiker darauf, die Tasche in der Mitte des aussen liegenden Treppenhauses zu lassen.
Kritikerin 1 meint: „Ich glaube, es hat mir auch niemand geschrieben… Zur Sicherheit schaue ich doch noch mal nach.“ -„Du meinst eine Bombendrohung oder sonst irgendwas?“, hakt Kritiker 2 nach. „Nein sicher nicht.“, antwortet Kritikerin 1 unsicher. Es klingt danach, als ob sie sich selber zuerst überzeugen müsse. Na ja, jedenfalls holt sie nun ihr iPhone und wirft einen Blick darauf. Nichts. Nachdem sie aber den Flugmodus deaktiviert hat, erscheint eine Nachricht.
Kritikerin 1 schreit auf. „Wir haben es, wir haben es!“, ruft sie. Kritiker 2 ist misstrauisch. Kritikerin 1 kann man nicht immer vertrauen. Egal, denn als Kritikerin 1 Kritiker 2 das iPhone unter die Nase hält, schreit auch er vor Freude auf.
Die Nachricht besagt, dass eine Freundin der Kritiker ein Geschenk vor ihrer Tür deponiert hat.
Sofort bringen die Kritiker die Tasche in ihr Wohnzimmer. Sie getrauen sich, das Geschenkpapier anzufassen und zwei Tassen daraus zu befreien. Darunter liegen Blumen. „So schön! Und wir dachten, es sei eine Bombe.“, meint Kritiker 2 kopfschüttelnd. Kritikerin 1 antwortet: „Ja, das ist wirklich unglaublich!“
Nach einem anstrengendem Abend finden die Kritiker so wieder Ruhe und trinken zur Entspannung noch einen Tee.